1. Tarifverhandlung in der Uhren,- Schmuck,- und Edelmetallindustrie vertagt.
Die IG Metall hat für den Bereich der Edelmetallindustrie die Übernahme der Tarifergebnisse der Metall und Elektroindustrie gefordert. Dies betrifft den Tarifvertrag Altersteilzeit und die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen. Aufgrund der Komplexität der Materie Altersteilzeit und deren (Teil)Finanzierung im Rahmen der Entgeltverhandlungen hatten sich beide Seiten darauf verständigt, die Altersteilzeit in den Mittelpunkt der ersten Verhandlung zu stellen.
Zu Beginn der Verhandlungen erläuterte Walter Beraus von der Bezirksleitung die Forderung der IG Metall nach Übernahme beider Ergebnisse aus der M+E Industrie.
Da eine neue Altersteilzeitregelung ohne eine Bezuschussung durch die Bundesagentur für Arbeit gefunden werden muss, sei die IG Metall bereit, auch einen Beitrag der Beschäftigten mit einzubringen. Dieser Beitrag der Beschäftigten erfordere allerdings einen verbindlichen Anspruch auf Altersteilzeit. Beschäftigte in Schichtarbeit oder mit besonders starken Belastungen aus Umgebungseinflüssen (Lärm, Schmutz, Öl etc.) seien hier besonders zu berücksichtigen. Des Weiteren sei die Nettoentgeltabsicherung in den unteren Entgeltgruppen gegenüber der bestehenden Regelung zu verbessern.
Für einige Arbeitgeber können Altersteilzeitarbeitsverhältnisse durchaus ein sinnvolles personalpolitisches Instrument sein, so Verhandlungsführer Dr. Fuchs. Ein individueller Anspruch von Beschäftigten habe jedoch in der Vergangenheit im Bereich der Schmuck- und Uhrenindustrie nicht bestanden und sei in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation auch für die Unternehmen nicht tragbar. Des Weiteren könnten die Kosten zurzeit noch nicht richtig abgeschätzt werden. Dies gelte auch für bilanzielle Rückstellungsverpflichtungen, die zu erheblichen Mehrbelastungen für die Unternehmen führen dürften.
Vor diesem Hintergrund sahen die Tarifparteien am Montag keine Möglichkeit einer Einigung.
Die Verhandlungen wurden daraufhin auf den 2. Februar 2009 vertagt.
Mit freundlichen Grüßen
Arno Rastetter