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Termine

69. Jahrestag des Luftangriffs vom 23. Februar 1945 - Zentrale Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof

Bild: Flagge zeigen gegen Rechts...

Flagge zeigen gegen Rechts...

  Umfangreiches Begleitprogramm, das die Stadt Pforzheim gemeinsam mit Vertretern aus den Bereichen Kirche, Kultur und Gesellschaft zusammengestellt hat

 

(stp/pm). Seit einigen Jahren setzt die Stadt Pforzheim im Gedenken an den 23. Februar 1945 neue Akzente, ohne dabei auf Altbewährtes zu verzichten.


 „Gemeinsam mit Vertretern aus den Bereichen Kirche, Kultur und Gesellschaft ist es uns erneut gelungen, ein Programm zusammenzustellen, das junge Generationen in das Gedenken mit einbezieht", streicht Oberbürgermeister Gert Hager heraus. Neu in diesem Jahr ist das Kunstprojekt WERTEladen des Aktionskünstlers Stephan Us im Pavillon des Neuen Rathauses, das am Montag, 10. Februar um 11 Uhr eröffnet wird. „Die Aktion bringt Menschen dazu, sich mit der Frage auseinander zu setzen, was für sie im Leben wirklich von Wert ist", so der Rathauschef weiter. Die dem WERTEladen zu Grunde liegende Idee ist dabei ganz einfach: Jeder kann dort für ihn persönlich wertvolle Gegenstände leihweise hinterlegen und mit einem Kommentar versehen. Mit diesen Gegenständen und Kommentaren werden die leeren Regale des WERTEladens gefüllt. Neue „Kunden" können dann betrachten, was andere „Kunden" „Wertvolles" hinterlassen haben und ihre eigenen „Werte" hinzufügen. So entsteht ein gesellschaftlicher Diskussionsort, angestoßen durch eine künstlerische Aktion.

 

Großen Anklang gerade bei jungen Menschen findet seit 2011 die Mosaikaktion auf dem Marktplatz. In diesem Jahr liegt der Fokus dabei auf dem „Miteinander leben in Pforzheim", das „Aufeinander zu gehen" und die „Vielfalt der Kulturen". Zu diesen Themen können die Platten künstlerisch bearbeitet werden. Beteiligen können sich alle, die es wollen: also auch Privatpersonen, Bürgervereine und Organisationen; immer wieder besonders engagiert sind Schulklassen und Kindertagesstätten. Zusammengebaut werden die Mosaikplatten dieses Jahr bereits am Freitag, 21. Februar um 11 Uhr im Beisein von Bürgermeisterin Monika Müller auf dem Marktplatz.

Ein deutliches Zeichen gegen den Aufmarsch Rechtsextremer am 23. Februar setzte in den beiden letzten Jahren die Kundgebung „Fackeln Aus!", die in diesem Jahr ihre Fortsetzung findet: Die Pforzheimerinnen und Pforzheimer sind daher aufgerufen am Sonntag, 23. Februar, um 19.30 Uhr auf dem Marktplatz zusammenzukommen. Oberbürgermeister Gert Hager wird die Ansprache halten, auch Lesungen und ein stilles Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird es wieder geben. Tradition hat die zentrale Gedenkveranstaltung, die am Gedenktag bereits um 11.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof beim Ehrenkreuz der Großgrabstätte stattfindet. Zur inneren Einkehr lädt die ökumenische Orgelmeditation in der Schloßkirche ein, die wegen der Kundgebung des „Bündnisses Pforzheim Nazifrei" erneut um 18 Uhr beginnt. Im gesamten Stadtgebiet sind im Zeitraum vom 11. Februar bis zum 27. Februar Bildtafeln (Großfotos der Zerstörung) zum kriegszerstörten Pforzheim zu sehen.

 

Daneben gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, aus dem an dieser Stelle nur einige Höhepunkte herausgegriffen werden können: So gibt es Vorträge (z. B. Historisches Lernen für ziviles Widerstehen - Ein Zukunftsprojekt für Baden mit Dr. Andrea Hoffend und Gerhard Brändle im Familienzentrum Ost; Gefährliche Lieder - Jugendlicher Widerstand im 3. Reich. Ein musikalischer Vortrag von Roland Bliesener im Kupferdächle), Theaterstücke (z.B. Der Engel der Geschichte oder: Die Kunst des Erinnerns - Ein multimediales Theaterprojekt im Kulturhaus Osterfeld) sowie stadtgeschichtliche und andere Filme im Kommunalen Kino (z.B. „Trümmerleben", „Reifezeugnis für den Krieg", „Die Bombennacht", „Reifezeugnis für den Krieg" oder „Code Yellowfin"). Alle Programmpunkte mit den genauen Daten lassen sich dem offiziellen Begleitprogramm entnehmen.

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Zur Geschichte

Am Abend des 23. Februars 1945 griffen alliierte Bomber Pforzheim an. Die Goldstadt stand durch ihre Feinmechanik herstellenden Betriebe, die eine Zünderproduktion möglich machten, und die militärisch wichtigen Bahnanlagen auf der Zielliste der Alliierten. Im 22-minütigen Bombenhagel und dem anschließenden Feuersturm starben bis zu 17.600 Menschen. Zwei Drittel des Stadtgebietes wurden zerstört. Die Bombardierung veränderte nicht nur das architektonische Gesicht der Stadt - sie prägt bis heute das Leben derer, die das Inferno überlebten: Das Erinnern an den 23. Februar 1945 und seine Ursachen bildet einen zentralen Bestandteil in der Identität der Pforzheimer.

 

28.01.2014

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