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Leserbriefe

VCD-Fachgespräch zum Anwohnerparken: Mit Feinmobilität zu mehr Platz in den Städten

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Autos werden immer größer und jährlich steigen die Zulassungszahlen.

Doch der öffentliche Raum ist begrenzt, die Flächen wachsen nicht mit. Dabei stehen Autos im Schnitt 23 Stunden am Tag nur herum. Der ökologische Verkehrsclub VCD hat in einem Fachgespräch mit dem Konzept der Feinmobilität einen Ansatz vorgestellt, der den Blick auf kleinere und flächensparsamere Fahrzeuge richtet.

Berlin, 6. Juli 2023. Das Fachgespräch fand am Mittwochabend online statt, den fachlichen und politischen Input lieferten die Freiburger Stadträtin Annabelle Kalckreuth, Prof. Carsten Sommer von der Universität Kassel und die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann. Haarmann forderte eine Abrüstung im Verkehr, weg von den massigen hin zu den feineren Fahrzeugen: „Für mehr Lebensqualität und mehr Verkehrssicherheit in den Städten braucht es weniger Autos, nicht immer mehr immer größere. Gerade die Lage in den dichten Wohnquartieren verlangt nach klugen Lösungen".

Genau darum geht es in dem Forschungsprojekt Feinmobilität der Universität Kassel, das der VCD unterstützt. Prof. Carsten Sommer und sein Team haben verschiedenste Fahrzeuge entsprechend ihrer Maße in die Konfektionsgrößen von XXS bis XXL eingeteilt. Prof. Sommer erläuterte: „Mit unserer Einteilung nach Größenklassen lässt sich ablesen, wie viel Raum die Fahrzeuge einnehmen. Feinmobilität ist Mobilität mit Bewegungsmitteln im Spektrum zwischen Schuh und Auto. Bewegungsmittel sind Fahrzeuge und Mobilitätshilfen - also alles, was den Menschen über die eigenen Füße hinaus hilft, sich fortzubewegen und Dinge zu transportieren."

Die Größenklassen-Einteilung lässt sich gut aufs Parken anwenden. Erste Städte - wie Freiburg - beginnen bereits, die Parkgebühren nach Fahrzeuggrößen zu staffeln. Zwar hat der Bundesgerichtshof das Freiburger Konzept kürzlich für unzulässig erklärt, doch nicht die Höhe und das Staffeln der Gebühren nach Fahrzeuggröße waren der Grund, sondern lediglich ein Formfehler.

Dieser lasse sich schnell beheben, berichtete die Stadträtin Annabelle Kalckreuth: „Die Anwohnerparkgebühren von im Schnitt 360 Euro haben in Freiburg nachweislich einen verkehrspolitischen Effekt gehabt. Deshalb ist nun eine rasche Anschlusslösung wichtig - das Gericht hat ja die Höhe der Gebühr als angemessen und zulässig bewertet. Für die politischen Mehrheiten war in Freiburg die soziale Staffelung wichtig. Wir hoffen, dass es einen rechtssicheren Weg gibt, jene auf anderem Weg zu entlasten, für die eine Gebührenhöhe von 360 Euro nicht zu stemmen ist."

Kerstin Haarmann fasste die wichtigsten Erkenntnisse des Fachgesprächs zusammen: „Feinmobilität lenkt den Fokus auf die stadt- und klimaverträglichen Verkehrsmittel. Diese sollten künftig priorisiert werden, denn je ‚feiner‘ ein Bewegungsmittel ist, desto besser lässt es sich mit Lebensqualität in der Stadt vereinbaren. Ein Parkraummanagement, dass sich an Größenklassen orientiert, ist gerechter und gibt Leuten zu Fuß und auf dem Rad mehr Raum. Gleichzeitig bleibt Platz fürs Flanieren und Außengastronomie."

Zum Hintergrund: Nähere Informationen zum Konzept der Feinmobilität finden Sie auf der Homepage des VCD unter www.vcd.org/artikel/feinmobilitaet. Einen Rechner, mit dem sich die Größenklasse von Fahrzeugen ermittelt lässt, finden Sie hier: www.feinmobilitaet.de/g-klassenrechner

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