Rubrikübersicht | Impressum | 06. Mai 2024


Leserbriefe

Unruhen in Ägypten..

Ägypten: ROG verurteilt Angriffe gegen Journalisten während Demonstrationen und verschärfte Internetzensur
Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die Festnahmen und körperlichen
Angriffe gegen Journalisten am 25. und 26. Januar. Rund 15 Journalisten, die über die aktuellen Demonstrationen in verschiedenen ägyptischen Städten berichteten, wurden von Polizei- und Sicherheitskräften angegriffen oder zeitweilig festgenommen.
ROG kritisiert außerdem die verschärfte Zensur der Neuen Medien in den
vergangenen zwei Tagen in dem nordostafrikanischen Land. "Die Behörden haben alles unternommen, um die Medien auf Distanz halten. Sie wollen die
Verbreitung von Bildern von Demonstranten, die den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak fordern, verhindern", so ROG.
Sieben Mitarbeiter der unabhängigen Tageszeitung "El Masri El Jum" wurden am 25. Januar während der Proteste in Kairo attackiert oder von
Tränengasgranaten verletzt.
Am selben Tag wurde ein Team von "Al-Dschasira" zeitweilig im Kairoer
Stadtviertel Schubra festgenommen. Der Kameramann des
Satelliten-Dienstleisters "Cairo News Company" (CNC) wurde in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar von mehreren Gummigeschossen getroffen. Sein Kollege, ein Tontechniker, wurde mit einem Knüppel geschlagen. Ein weiterer CNC-Kameramann wurde vor dem Hauptsitz des Medienunternehmens von Polizisten
in Zivil angegriffen und kurzzeitig festgenommen.
Drei japanische Medienmitarbeiter der Fernsehstation "Asahi" und deren
Fahrer wurden am 26. Januar vorübergehend festgenommen als sie versuchten, auf dem zentralen Tahrir-Platz Filmaufnahmen zu machen.
Am 25. Januar wurde der Zugang zum Mikroblogging-Dienst Twitter gesperrt.
Zuvor hatten sich zahlreiche Nutzer unter Nennung des Hashtags "#jan25" in ihren Tweets auf die Proteste bezogen. Die Seiten der Internetplattform
Facebook sind seit dem 26. Januar zeitweilig und, je nach Internetprovider,
in unterschiedlichem Ausmaß nicht mehr zugänglich. Viele ägyptische
Dissidenten und Bürgerrechtsgruppen arbeiten seit Jahren mit Facebook, um Informationen zu verbreiten und Proteste zu organisieren.
Ägypten steht bereits seit mehreren Jahren auf der ROG-Liste der "Feinde des Internets". Vor allem regelmäßige Festnahmen von und Schikanen und Drohungen gegen Blogger haben der Regierung unter Präsident Mubarak diesen Titel eingebracht.
Viele Nutzer haben in den vergangenen zwei Tagen in Botschaften über soziale Netzwerke ihren Ärger über die verstärkte Internetzensur veröffentlicht.
Viele von ihnen umgehen inzwischen mit Hilfe von Proxy-Servern oder unter
Anwendung spezieller Softwareprogramme die Blockaden der Seiten.
Die Behörden haben am frühen Nachmittag des 25. Januars teilweise auch die Mobilfunkkommunikation in Kairo blockiert: Betroffen waren Orte, an denen sich Demonstranten versammelt hatten. Die Telefonunternehmen Vodafone und Mobile Nile haben jegliche Verantwortung für die Störungen von sich gewiesen und die ägyptischen Behörden dafür verantwortlich gemacht.

Pressekontakt:
Anja Viohl
Tel.: 030 202 15 10 - 16
presse@reporter-ohne-grenzen.de

19.02.2011

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