Auch nach der Finanzkrise ist das Umweltbewusstsein in Deutschland nach wie vor hoch, der Umweltschutz steht auf Platz 3 der aktuell wichtigsten politischen Aufgaben. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte Repräsentativumfrage des Bundesumweltministeriums und des UBA. Demnach sind fast zwei Drittel der Befragten der Ansicht, dass die Bundesregierung mehr für den Umweltschutz tun solle. Etwa ebenso viele sprechen sich für eine Vorreiterrolle Deutschlands in der internationalen Klimaschutzpolitik aus. So halten 85 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger einen konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien für nötig. Zudem sind sie auch in ihrem Verbraucherverhalten umweltbewusst: Zwei Drittel der Befragten kaufen nach eigener Aussage gezielt Produkte, welche die Umwelt möglichst wenig belasten. Über die Hälfte boykottiert Produkte von Firmen, welche sich nachweislich umweltschädlich verhalten.
„Damit sind die Befürchtungen widerlegt, dass die Finanzkrise den Umweltschutz in den Augen der Menschen in Deutschland weniger wichtig machen würde“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Die meisten Menschen hätten begriffen, dass die Umweltpolitik für die Bewältigung  gesellschaftlicher Herausforderungen wichtig sei, so Flasbarth. Hohe umweltpolitische Erwartungen werden neben dem Staat vorrangig an die Wirtschaft gerichtet: Große Beiträge zum Umwelt- und Klimaschutz können nach rund 90 Prozent der Befragten die Industrie und die Energieversorger leisten, indem sie umweltfreundlicher produzieren. Dass die Automobilindustrie durch die Entwicklung umweltfreundlicher Autos viel tun kann, sehen rund 85 Prozent. Seit Anfang der 1990er Jahre wird alle zwei Jahre das Umweltbewusstsein der Deutschen ermittelt. Die repräsentativen Befragungen sind so angelegt, dass Zeitreihenvergleiche möglich und Entwicklungstendenzen über die Jahre ablesbar sind.
Aktuelle Studie und weitere Informationen:
http://www.umweltbundesamt.de/umweltbewusstsein/
 
UBA-Präsident Jochen Flasbarth über einen ökologisch korrekten Lebensstil (Interview „Die Welt“):
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article11855804/Laerm-ist-ein-Umweltproblem.html

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