Communiqué vom 04.08.2011
Nach der gewaltsamen Räumung des Kunst-, Kultur- und Wagenplatz-Kollektivs
„Kommando Rhino“ vom M1-Gelände im Vauban-Quartier am 3. August stürmten gegen
Mitternacht mindestens 60 PolizistInnen das Autonome Zentrum KTS Freiburg.
Rund 15 Polizeibusse sperrten die Basler Straße und auch der Zugang zur KTS
über den Bahnweg wurde von der Polizei gesperrt. Die PolizistInnen umstellten
das Gebäude, brachen die hintere Notausgangstür auf und zerstörten dabei die
Schaniere. PolizistInnen mit Taschenlampen drangen ins Café ein und machten
erst bei einer massiven Feuerschutztür halt. Die Polizei weigerte sich
wiederholt einen Durchsuchungsbeschluss vorzuzeigen. Bereits früher am Abend waren sechs Personen auf dem Heimweg von der KTS auf dem Bahnweg festgenommen und ohne ersichtlichen Grund aufs Polizeirevier Süd gebracht worden. Auch rund um dem Interims-Platz, den Kommando Rhino auf Vauban besetzt hat, und der selbstorganisierten, unabhängigen Siedlungsinitiative SUSI zeigte die Polizei zuvor massiv Präsenz.
In die SUSI versuchte die Polizei zudem einzudringen.
Mit der Razzia im Autonomen Zentrum und den Schikanen wie Personen- und
Fahrradkontrollen rund um linke Projekte versucht die Polizei nach ihrem
katastrophalen Einsatz der vorangegangenen Nacht weitere Gewalt zu
provozieren.
Zur Diskreditierung der Proteste gegen die Räumung des Wagenplatzes hatte die
Polizei früher am Tag verbreitet, Autonome hätten Bedienstete der Feuerwehr
mit Brandbomben angegriffen. Nach einer Recherche bei der Freiburger Feuerwehr brach die von der Badischen Zeitung verbreitete Propagandalüge in sich zusammen.
Stattdessen hieß es nun von Badischer Zeitung und Polizei unisono,
dass ein Polizeiauto mit Molotow-Cocktails angegriffen worden sei. Aber auch
diese Lüge währte nicht einmal einen Abend, nun muss eine „Molli-
Abfüllstation“ am Straßenrand als Legitimationsgrundlage für das völlig
überdimensionierte und doch offensichtlich inkompetente Polizeiaufgebot
herhalten. Denn selbst mehrere Polizei-Hundertschaften konnten niemanden für die Brandanschläge auf Bagger oder für die brennenden Barrikaden
verantwortlich machen. Stattdessen räumte die Polizei einen leeren Platz und
muss sich unangenehme Fragen über die Höhe des nicht verhinderten Sachschadens gefallen lassen. Und die Polizei weckte mit ihrem martialischen Auftreten bei nicht wenigen BewohnerInnen der grünen Hochburg Vauban Erinnerungen an die eigenen Häuserkampfzeiten in Freiburg, der grünen Polizeiburg. Nur wird diese grüne Polizeiburg mittlerweile von einem grünen Oberbürgermeister unter einem grünen Ministerpräsidenten regiert.
Grüner Kapitalismus ist eine Lüge!
Autonome Antifa Freiburg
Dieses Communiqué online:
https://www.autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_article=235
https://linksunten.indymedia.org/de/node/44501