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Leserbriefe

Konstantin Wecker startet Open-Air-Reihe in Remchingen

Bild: Konstantin Wecker auf der Aussenbühne beim Open-Air-Auftakt  in Remchingen (Foto: ron)

Konstantin Wecker auf der Aussenbühne beim Open-Air-Auftakt in Remchingen (Foto: ron)

Der bekannte Politbarde und Musiker Konstantin Wecker gab am 11. Juni anläßlich einer Open-Air-Veranstaltungsreihe in der Kulturhalle Remchingen eine Buchlesung mit anschließender Autogrammstunde.

Konstantin Wecker wurde am 1.06. 1947 in München geboren, Vater zweier Söhne, ist Musiker, Komponist auch von Filmmusiken z.B. zum Film der Widerstandsgruppe die Weiße Rose, der lustig-skurille Alpen-Film "Wer früher stirbt ist länger tot" oder der kongenialen Unterhaltungsserie "Kir Royal" über die Münchner Schickeria, , Schauspieler und Autor vieler Bücher. Er unterstützte u.a. die Initiativen gegen Rechts, möchte gern die "alten Grünen zurück" war auch mal für den Protest gegen den FHD am 23.2. in Pforzheim angefragt, aus terminlichen Gründen ging das jedoch leider nicht. Rund 200 interessierte meist ältere Wecker-Fans , darunter auch der ehemalige Osterfeldchef Gerhard Baral nebst Gattin, lauschten gebannt den Worten des Altmeisters der politischen Poesie. Wecker sagte eingangs, dass er sich nach fast siebenmonatiger Pandemie freue, mal wieder Live auftreten zu können.. Und erzählte von seiner glücklichen Jugend, in einem antifaschistischen und pazifistischen Elternhaus, bezeichnete mit Thomas Mann vor der Angst vor dem Abfall vom Humanen ..Wecker war ein Freigeist, wollte unbedingt freier Künstler werden, zur Finanzierung klaute er mit einem Gesinnungsgenossen mit 19 die Tageskasse der Pferderennbahn München-Riem, wonach er im Knast in Stadelheim landete. Dort hörte er über das Knasttelefon (Abflußrohr) sogar Operetten.. . Eine prägende Erfahrung, auch vor dem Hintergrund seiner späteren Drogensucht , u.a. im Roman „Uferlos" zu lesen....Wecker spricht weiter vom „Aufrechten Gang", den man üben sollte, sich nichts gefallen zu lassen, zitiert den Pazifisten Erich Fried (Krieg dem Krieg) und dem Glück es doch als Künstler geschafft zu haben. Sein Traum von Utopia manifestiert er auch im gleichnamigen Buch, das am Büchertisch auslag, auch die Kultur sei systemrelevant! Wecker spricht von den eigenen Drogenproblemen vor langer Zeit, die er überwunden hat, von der Homophobie als die Seuche AIDS auftauchte, singt „stirb nicht weg..." Er bezeichnet sich selbst als Anarchisten, obwohl die Anarchie immer verteufelt wurde, sei „mit Bakunin" herumgelaufen oder dem Schicksal von Erich Mühsam in den Münchner Räterepublik..Henry Miller habe gesagt, „ein wahrer Künstler sei auch Anarchist". Er selbst habe die Gefahren des Faschismus selbst an sich bemerkt, als er als Schauspieler mal die Rolle einer SS-Offizieres spielen musste, in der Rolle dann plötzlich harte Strukturen entwickelte.. Und zitierte zum Schluß noch Theodor von Adorno mit: „ES gibt nicht richtiges im falschen" : Dem ist nichts hinzuzufügen. Es folge lang anhaltender Applaus. In der Autogrammstunde sagte er dann noch : „Es ist schön mal wieder vor Publikum zu spielen, nur Live-Stream ist halt auf Dauer nichts.."

 

Näheres zur Kulturhalle auf: www.kulturhalle-remchingen.de

 

12.06.2021

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