Rubrikübersicht | Impressum | 07. Mai 2024


Leserbriefe

Kidical Mass-Bündnis übergibt Petition mit 87.463 Unterschriften für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht an Minister Wissing

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Zu Beginn des zweiten Tages der Verkehrsministerkonferenz in Bremerhaven haben heute Kinder und Familien des Kidical Mass-Bündnisses die Petition „Uns gehört die Straße!

Wir fordern ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht" an Bundesverkehrsminister Volker Wissing und die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Bundesländer übergeben.

Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende: „Sichere und gut ausgebaute Radwegenetze sind hierzulande noch immer größtenteils Utopie. Und wenn Kommunen das ändern wollen, legt ihnen unsere aktuelle StVO Steine in den Weg. Denn sie ist in großen Teilen veraltet und in erster Linie darauf ausgelegt, den Autoverkehr so reibungslos wie möglich zu machen. Deshalb brauchen wir dringend eine Reform hin zu einem Straßenverkehrsrecht, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht das Auto. Dass so viele Menschen unsere Petition unterzeichnet haben, macht deutlich, wie weit verbreitet der Wunsch nach Veränderung ist. Der VCD fordert ohnehin schon länger ein Bundesmobilitätsgesetz, mit dem der Verkehr ganz grundsätzlich an übergeordneten Zielen wie Klima- und Gesundheitsschutz, sowie Verkehrssicherheit ausgerichtet werden kann."

Simone Kraus, Kidical Mass-Organisatorin: „Seit Jahren wird von Verkehrswende geredet, doch es passiert viel zu wenig. Wir passen unsere Kinder an eine Umwelt mit immer mehr Autos an und stecken sie in Warnwesten, anstatt die Infrastruktur zu verbessern. Damit die Verkehrswende gelingt, ist es wichtig, dass sich alle Menschen auf dem Rad und zu Fuß sicher fühlen können. Wir brauchen ein Straßenverkehrsrecht, bei dem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen Vorfahrt haben - vor allem die Kinder. Davon profitieren wir alle. Wir müssen endlich die Rahmenbedingungen ändern, damit die Kommunen maximale Freiheiten zum Handeln bekommen. Jetzt ist es an der Politik und vor allem an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, diese Forderungen in die Tat umzusetzen, so wie es im Koalitionsvertrag steht. Wir brauchen endlich ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht."

Bundesweite Kinder-Fahrraddemos

An zwei Wochenenden im Mai und September diesen Jahren gingen 90.000 Kinder und Familien auf die Straße und forderten bei über 400 bunten Fahrraddemos in kleinen und großen Städten eine kinderfreundliche Verkehrspolitik. Insgesamt konnte das Kidical Mass-Bündnis dabei 87.463 Unterschriften für die gemeinsame Petition sammeln. Bereits bei der Kidical Mass im September nahmen Verkehrsminister*innen und Senator*innen in Berlin, Bremen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Saarbrücken die Petition entgegen. Damit gelangte die Forderung auch auf die Tagesordnung der Verkehrsministerkonferenz, die gestern und heute in Bremerhaven stattfindet.

Sichere Wege für Kinder sind das Ziel

Anliegen der Petition ist die Abkehr vom autozentrierten Straßenverkehrsgesetz hin zu einem Verkehrsrecht, das die Sicherheit von Kindern und den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Dazu gehört, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts einzuführen, den unkomplizierten Bau geschützter oder baulich getrennter Radwege an Hauptverkehrsstraßen zu ermöglichen sowie die Möglichkeit, Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr einzurichten, um Kinder besonders auf dem Schulweg zu schützen. Denn leider passieren genau zu Schulbeginn und Schulende die meisten Verkehrsunfälle, bei denen Kinder verletzt und getötet werden.

Über das Kidical Mass Aktionsbündnis

Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie auch in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Die Kidical Mass setzt sich für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden ein. Herzstück des Aktionsbündnisses sind mehr als 300 lokale Organisationen und Initiativen. Ein einzigartiges Netzwerk - dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark. Unterstützt wird es von den überregionalen Partner*innen: ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Pro Velo Schweiz und VCD.
PM

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