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Leserbriefe

Gewerbekultur zum Aus in der Papierfabrik Dillweissenstein..

Bild: Aus für die Papierfabrik...

Aus für die Papierfabrik...

 

 

 

Gewerbekultur zum Aus in der Papierfabrik Dillweissenstein..

 

Die Papierfabrik ist verloren.

"Die Gewerbekultur kämpfte mit ihrem Vermögen, die Stadt mit ihrem Unvermögen." Joachim Bruch

Obwohl die Gewerbekultur bis zuletzt für das Projekt gekämpft und aus eigener Kraft über 600.000€ aufgebracht hat und bis zum Versteigerungstermin in einem unglaublichen Kraftakt alle Voraussetzungen geschaffen hatte, um das Projekt auch ohne Unterstützung der Stadt Pforzheim anzugehen, mussten wir zusehen, wie Herr Rieser von der Arcus Klinik das Gelände lässig für 900.000€ ersteigerte.

Damit rächt sich das Versäumnis, das Gelände für andere Zwecke zu sichern - die eine stärkere Daseinsfürsorge für die Bevölkerung und auch für die Kultur ermöglicht hätten. Der Stadtteil Dillweissenstein bekommt die klassische, auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Investorenlösung.

Die Verantwortlichen der Stadt konnten zu keinem Zeitpunkt erkennen, dass es sich nicht nur um ein schwieriges und riskantes Projekt von Spinnern handelte - unter diesem Generalverdacht stehen Bürger leider immer noch, wenn sie sich engagieren - sondern auch um ein Geschenk. Das unfaire Verhalten im Zusammenhang mit dem gemeinschaftlichen Bundesprojekt Nationale Stadtentwicklung - Ausstieg in letzter Sekunde durch die Hintertür: Herr Uhlig erklärt sich in der entscheidenden Aufsichtsratssitzung urplötzlich für befangen, wegen eines Mandats seiner Frau im Zusammenhang mit der Versteigerung - wirft auch ein Schlaglicht auf Spielregeln und Umgangsformen mit der vielbeschworenen Bürgerbeteiligung im Jahr der grossen Masterpläne - wenn man dann tatsächlich einmal mit ihr in Berührung kommt.

Das erklärte Ziel des mit insgesamt 150.000€ ausgestatteten Pilotprojekts NSEP war die "Partnerschaftliche Entwicklung eines Standortes mit Wohnen, Gewerbe und Kultur auf einer genossenschaftlichen Basis". Dazu Bürgermeister Uhlig in der letzten Gemeinderatssitztung: "das Projekt Nationale Stadtentwicklungspolitik ist von der gesamten Thematik ( i.e. Ankauf durch de Stadtbau ) vollkommen unbeeinflusst." Ob Herr Rieser die mögliche Weiterverwendung der im über zweijährigen Planungsprozess enststandenen Grundlagen mit der Gründung einer eigenen Genossenschaft beantwortet, entzieht sich unserer Kenntnis.

Dies war die letzte Chance für diese Stadt, eine so breit gestreute und gut vernetzte Gruppe, die längst die erforderliche kritische Masse erreicht hatte, für sich fruchtbar zu machen. Nach den gescheiterten Bemühungen auf dem ehemaligen Kasernengelände und jetzt auch auf dem Gelände der Papierfabrik, ist klar geworden, dass Pforzheim kein derartiges Projekt haben wird. Das ist auch ein kulturpolitisches Desaster.

Wir haben unendlich viel Zeit, Geld und Herzblut investiert, vielen Dank an Alle, die sich für dieses zukunftsweisende Projekt bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit verausgabt haben, vielen Dank an alle Unterstützer und Geldgeber.

 

 

15.08.2011

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