Rubrikübersicht | Impressum | 06. Mai 2024


Leserbriefe

Enorme Chance für klimafreundlichen Umbau ...

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Klimaliste BW begrüßt Abschaltung des Großkraftwerks Mannheim (GKM) und fordert Initiative für Fachkräfte

Um die im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten Ziele einzuhalten, hält die Klimaliste Baden-Württemberg (Klimaliste BW) eine baldige Abschaltung des GKM für notwendig. Sie fordert einen Umbau der Wärme-und Stromversorgung hin zu 100% erneuerbaren Energien bis 2035, besser 2030, begleitet von einer massiven Aus-und Weiterbildungsinitiative in den Branchen Bauwesen und Energiewirtschaft.Im Zuge des Kohleausstiegs muss das GKM -Baden-Württembergs größtes Steinkohlekraftwerk -spätestens 2034 den Betrieb einstellen. Nun ist auch die Umrüstung zu einem Gaskraftwerk vom Tisch. „Um das 1.5-Grad-Ziel zu erreichen, müssen wir schnellstmöglich aus der Kohleverstromung aussteigen. 2034 ist viel zu spät.", sagt Patrick Jürgens, Mitglied der KlimalisteBW und Doktorand am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystemein Freiburg. „Umweltfreundliche Technologien, die die Strom-und Wärmeversorgung vor Ort sicherstellen können, sind auf dem Markt verfügbar und schon heute wirtschaftlicher. "Wärmepumpen, Altholz, Biomüll und ErdwärmeDas GKM versorgt die Metropolregion Rhein-Neckar mit Fernwärme und nach eigenen Angaben etwa 2,5 Millionen Menschen mit Strom. Mannheim Kohlefrei -ein parteiübergreifendes Bündnis, das die Abschaltung des GKM fordert -hält eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Technologien schon bis zum Jahr 2030 für möglich. Um die Wärmeversorgung auch in Zukunft sicherzustellen, schlägt die Initiative eine Kombination von Technologien vor: Flusswärmepumpen, Altholz, Biomüll und Erdwärme. Der Oberrheingraben biete ideale Voraussetzungen -insbesondere für die Flusswärmenutzungdank der Lage an 2 Flüssen, außerdem für die tiefe Geothermie. Nach Ansicht der Initiative können dadurch große Teile des Wärmeenergiebedarfs der Metropolregion Rhein-Neckar gedeckt werden.Um die Stromversorgung zu sichern, müsse dezentral auf Windkraftwerke und Photovoltaik gesetzt werden. Mannheim Kohlefrei fordert, Photovoltaik konsequentund zeitnah auf verfügbaren Flächenzu installieren, etwa auf Dächern von Bundes-, Landes-und Kommunalgebäuden. Um den Bau eines Windparks zu ermöglichen, müsse der Flächennutzungsplan in Mannheim umgehend rechtssicher die Flächen für Windenergieausbau ausweisen. Nur mit der entsprechenden Flächensicherung könnten Investoren die Projektentwicklung beginnen. Zusätzlich seien dezentrale Speichertechnologien notwendig, um die Ausfallsicherheit zu gewährleisten.

2035 statt 2050

Mit der Planung und Umsetzung zukunftsfähiger Konzepte muss nach Ansicht der KlimalisteBW so bald wie möglich begonnen werden. Laut dem aktuellen Stand der Forschung sei das von der Bundesregierung avisierte Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 nicht ambitioniert genug. Wer die Pariser Klimaschutzziele ernstnehme, auf diesich Deutschland verpflichtet habe, müsse den CO2-Ausstoß bis spätestens 2035 auf Netto-Null reduzieren. Dafür ist es etwa erforderlich, den Zubau erneuerbarer Energien in Deutschland um das Vierfache zu beschleunigen. Das ergab kürzlich eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Ein zu zögerliches Umschwenken von Politik und Industrie könnte sich fatal auf das Klima auswirken. Zumal sich die Belege dafürhäuften, dass Kipppunkte schneller erreicht werden als es auf der Grundlage von gängigen Klimamodellen bisher angenommen wurde.Initiative für Aus-und Weiterbildung bei Bau und Energie. „Gleichzeitig dürfen wir dabei aber auch die gesellschaftliche Herausforderung nicht unterschätzen", betont Jessica Martin, Mannheimer Kandidatin der Klimaliste BW. Um den immensen Ausbau und die Unterhaltung erneuerbarer Energieerzeuger in Zukunft stemmen zu können, fehlten aktuell die Fachkräfte. „Begleitend zum gigantischen Infrastrukturprojekt GKM brauchen wir schon heute eine massive Aus-und Weiterbildungsinitiative in den Branchen Bauwesen und Energiewirtschaft. Die enorme Chance für den klimafreundlichen Umbau muss genutzt werden", sagt Jessica Martin.Hoch qualifizierteFachkräfte,deren Jobsdurch die Abschaltung des GKM besonders bedroht seien, könnten so nicht nur vor Arbeitslosigkeit bewahrt werden: „Sie werden vielmehr zu Schlüsselfiguren, wenn es darum geht, den beispiellosen Herausforderungen zu begegnen, vor die uns die nahende Klimakatastrophe stellt."Für dieerfolgreiche Transformation seischnelles und entschiedenes Handeln nötig. Das GKM sei nur ein Beispiel für viele Schauplätze der Energiewende. Das Land benötige eine konsistente Strategie von Seiten der Politik, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie die Energiewende hin zu Klimaneutralität bis spätestens 2035 zu gestalten sei. „Die Politik muss ihre Leitfunktion erfüllen und Sicherheit für Investitionen schaffen", fordert Jessica Martin.Bürokratische Hemmnisse müssen abgebaut werden, wie auch EnBW-Chef Frank Mastiaux kürzlich forderte, um so adäquate Rahmenbedingungen für den unverzüglichen Ausbau erneuerbarer Energien zu schaffen. Die Ende September 2020 gegründete Partei KlimalisteBW tritt bei der Landtagswahl im März 2021 für konsequenten Klimaschutz an, um so den Beitrag Baden-Württembergs zur langfristigen Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit auf diesem Planeten sicher zu stellen.
PM/www.klimaliste-bw.de

13.12.2020

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