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Leserbriefe

Deportation von Juden nach Gurs am 22.10.1940:

Bild:

Kinderrettung ... ein weiterer Blick auf das Lager Gurs


 

Vor 80 Jahren, am 22. Oktober 1940, verschleppen die Nazis ca. 6.500
Jüdlnnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das
Lager Gurs in Südfrankreich. Die Zustande dort und die von Gurs
ausgehenden Deportationen in die Vernichtungslager im Osten ab Mitte
1942 sind weitgehend erforscht; 70% der Verschleppten überlebten
nicht, sie starben in Gurs und anderen Lagern in Frankreich, die
meisten jedoch ermorden die Nazis in Auschwitz.
Die Namen der Opfer sind weitgehend dokumentiert, die der
Überlebenden und ihrer Retterinnen und Retter jedoch nicht in gleichem
MaBe. Die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden hat als
Herausgeber daher eine Recherchearbeit unterstützt, die genau dies
andern mochte. In der jetzt vorliegenden Veröffentlichung
"GERETTETE UNO IHRE RETTERINNEN - Jüdische Kinder im
Lager Gurs: Fluchthilfe tut not - eine notwendige Erinnerung nach
80 Jahren" werfen Brigitte und Gerhard Brändle einen weiteren, bisher
nicht realisierten Blick auf das Lager Gurs. Zugleich wäre! damit sowohl
den aus dem Lager Gurs und seinen Nebenlagern geretteten Kindern
und Jugendlichen als auch ihren Retterinnen und Rettern Stimme und
Gesicht gegeben und ein Denkmal der Erinnerung gesetzt.
Unter den vor 80 Jahren nach Gurs Verschleppten befanden sich 560
Kinder und Jugendliche. Ab 1941 bemühten sich verschiedene
Organisationen, sie aus dem Lager Gurs und Nebenlagern
herauszuholen und in Kinderheimen unterzubringen. Um Kinder und
Jugendliche zu retten, mussten Mitarbeitende von Hilfsorganisationen
zu nicht-legalen Maßnahmen greifen. Die Bedrohten erhielten mittels
neuer Ausweispapiere unverdächtige Biografien, sie .verschwanden'' in
Klostern, bei französischen Familien, arbeiteten bei Bauern oder in
Haushalten. Einige der Geretteten schlossen sich der Resistance an.
Nach der Besetzung auch des südlichen Teils Frankreichs im November
1942 verschärften die Nazis und die Vichy-Regierung die Jagd auf
jüdische Kinder und Jugendliche. Um sie zu retten, gab es neben
Verstecken in Frankreich nur noch die Flucht - vor allem in die Schweiz.
Religiöse und politische Gruppen konnten uber 100 von Ihnen in
Sicherheit zu bringen. In Frankreich selbst überlebten fast 200 Kinder.
Fast 100 Kinder werden zudem in die USA gerettet.

Die Rettungsaktionen für die jüdischen Kinder waren erfolgreich. 408
der 560 aus Baden, der Pfalz und dem Saarland deportierten Kinder
und Jugendlichen konnten gerettet werden. Ihre Retterinnen und Retter
wurden zu Leuchtfeuern moralischen Handelns in düsterer Zeit.
Die Dokumentation ist - als PDF - per E-Mail erhältllch bei der IRG
Baden (E-Mail: info@irg-baden.de).

Hintergrund:
Die IRG Baden ist ais Religionsgemeinschaft der Dachverband der
Juden im Landesteil Baden mit etwa 5.000 Mitgliedern. Ihr untergliedert
sind zehn jüdische Gemeinden in Baden-Baden, Emmendingen,
Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe , Konstanz, Lörrach, Mannheim,
Pforzheim und Rottweil. Die IRG Baden ist Mitglied im Zentralrat der
Juden in Deutschland. Ehrenamtlicher Vorsitzender der IRG Baden ist
Rami Suliman aus Pforzheim.

PM 

21.10.2020

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