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Leserbriefe

Alfred-Hausser-Preis des VVN verliehen

Bild: Auch die Preisträger der KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen bei Herrenberg wurden für ihre wichtige Aufklärungsarbeit geehrt (Foto: ron)

Auch die Preisträger der KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen bei Herrenberg wurden für ihre wichtige Aufklärungsarbeit geehrt (Foto: ron)


Alfred Hausser (27.08.1912 - 12.08.2003) war ein Stuttgarter Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime.

Um sein Vermächtnis weiterzutragen, verlieh die VVN-BdA-Landesvereinigung Baden-Württemberg in einer öffentlichen Feierveranstaltung im Kulturhaus Osterfeld den Alfred-Hausser-Preis dieses Jahr, dotiert mit je 500 Euro, an zwei Schulprojekte aus Freiburg (Walter-Eucken-Gymnasium, Freiburg) und Obrigheim am Neckar (Realschule) sowie zwei Lebenswerke: aus Pforzheim an Brigitte und Gerhard Brändle) und Volker Mall aus Herrenberg. Die Schüler des Walter-Eucken Gymnasiums hatten sich mit der Deportation badischer Juden nach Gurs beschäftigt und hierzu umfangreich recherchiert. Die Leuchtbilddarstellung zeigte eine kritische Reportage in Form eines Mickey-Comics, der sich mit der grausamen Vernichtungsaktion der Nazis beschäftigt. Die Schüler der Realschule in Obrigheim hatten sich u.a. mit dem KZ Neckarelz auf der anderen Seite von Obrigheim beschäftigt, wo .u.a. Sinti und Roma einsassen, die auch im III. Reich verfolgt wurden, nachdem Krieg lange um eine Entschädigung kämpfen mussten (2. Verfolgung). Ein Häftling dort war Andreas Vincenz Rose, ein Verwandter von Romani Rose, des Vorsitzenden des Zentralrats der Sinti und Roma in Deutschland. 13 Mitglieder der Familie Rose, darunter Romani Roses Großeltern, wurden im sogenannten "Zigeunerlager Auschwitz" oder im KZ Ravensbrück ermordet. Romani Rose setzt sich für Gleichberechtigung der deutschen nationalen Minderheit der Sinti und Roma ein, für den Schutz aller Roma vor Rassismus und Diskriminierung sowie für die Aufklärung des Ausmaßes und des historischen Stellenwerts des Porajmos, des Völkermords an den europäischen Roma.
Interessant war zu erfahren, dass die Ausstellung darüber in der Realschule Obrigheim trotz Einladung an den Gemeinderat von diesem negiert und nicht besucht wurde Eine weitere Ehrung erfuhr das nicht nur lokal bekannte Ehepaar Brigitte und Gerhard Brändle aus Pforzheim, die mit ihrer akribischen Recherchearbeit viele Anstösse zur Aufhellung der NS-Zeit geliefert hatten; zuletzt die Initiative zur Schaffung einer Stele zur Bücherverbrennung 1933. Weiterhin wurde Volker Mall aus Herrenberg ausgezeichnet, für seine Mitwirkung an der Errichtung der KZ-Gedenkstätte
Hailfingen/Tailfingen für die dort (https://kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de/) 601 inhaftierten jüdischen Menschen. Aufgrund der katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen starben dort nachweislich mindestens 189 Menschen. Anfangs wurden die Toten ins Krematorium nach Reutlingen und Esslingen gebracht, später in einem Massengrab auf dem Gelände verscharrt. Aus dem Vortrag war zu erfahren ,dass die Nazis die dort umgebrachten namenlosen Menschen zur anonymen Einäscherung nach Tübingen ins Krematorium geliefert hatten. Der mutige Krematoriumsmitarbeiter verweigerte aber deshalb diesen Akt; nach dem Ende der NS-Zeit konnten dann Listen mit den Namen der Toten an einen SPD-Politiker übergeben werden, Stichwort: "jeder Mensch hat einen Namen!
Für die mit dem Alfred-Hausser-Preis Geehrten gab es immer wieder lauten Beifall.
ron

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