Rubrikübersicht | Impressum | 26. April 2024


Leserbriefe

Abstand, Maske, Arbeitskampf!

Bild: Fa. Mahle in Mühlacker (Foto: IG Metall Pforzheim)

Fa. Mahle in Mühlacker (Foto: IG Metall Pforzheim)

Warnstreik und bislang größte Kundgebung der IG Metall im Enzkreis bei Mahle in Mühlacker

In einer langen Reihe von kreativen Warnstreiks der IG Metall zur Begleitung von Tarifverhandlungen haben die Beschäftigen bei Mahle in Mühlacker bereits zum zweiten Mal die Arbeit niedergelegt.

Über 350 Protestierende versammelten sich vor dem Haupttor der Firma Mahle in Mühlacker.

Die üblichen Trillerpfeifen blieben wegen der Maskenpflicht stumm, dafür hupten die Lastwagenfahrer beim Vorbeifahren wie schon bei Witzenmann umso lauter.

Die Betriebsratsvorsitzende von Mahle, Nektaria Christidou, warf sowohl ihrer Konzernleitung als auch den Arbeitgebern im Land wie schon bei der Kundgebung in Vaihingen erneut vor, sie seien ohne Plan und Perspektiven für die Standorte der Automobilzulieferer unterwegs. Die Betriebsräte und Gewerkschafter*innen vor Ort hätten jedoch sehr wohl Konzepte, wie die Standorte zukunftssicher gemacht werden könnten. Jetzt sei auch bei der Arbeitgeberseite angesagt endlich die Ärmel hoch zu krempeln und mit viel Phantasie sehr agil Perspektiven zu kreieren. Bei der geplanten 5 Verhandlung muss ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch so, Christidou.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Mahle, Jürgen Kalmbach der eigens zur Kundgebung nach Mühlacker gekommen war forderte die Konzernleitung ebenfalls eindrücklich auf ernsthafte Verhandlungen zur Standortsicherung für alle Mahle Werke in Deutschland zu führen und im Sinne der Beschäftigten abzuschließen.

Die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou brachte es auf den Punkt um was es der IG Metall in dieser Tarifrunde geht: "Die große Klammer, die die Forderungen der IG Metall in dieser Tarifrunde umschließt, heißt Sicherheit. Sicherung von Beschäftigung durch einen Rahmen für Zukunftssicherungstarifverträge.

Daneben ziele die Beschäftigungssicherung, welche laut Papaioannou insbesondere in Bezug auf die Digitalisierung und Umstellung Richtung Elektromobilität dringend geboten sei, in die gleiche Richtung. Dafür bedarf es auch eines finanziellen Rahmens der dazu verwendet werden kann. Als Beispiel nannte sie einen Teillohnausgleich bei betrieblich vereinbarten Arbeitszeitverkürzungen. Dazu seien die 4% ebenso angemessen wie in Betrieben, in denen keine Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung notwendig seien und die 4% hier zur Steigerung der Entgelte verwandt werden.

In Bezug auf den Verlauf der diesjährigen Tarifrunde warnte sie die Arbeitgeber davor ihre Verweigerungshaltung fortzusetzen. „Die Streikaktionen können weiter ausgeweitet und vor allem auch deutlich länger werden. Die Geduld der Beschäftigten ist am Ende, " warnt die Gewerkschafterin.

Die Tarifvertragspartner wollen sich in Baden- Württemberg noch vor Ostern zur 5. Verhandlung treffen. Bis dahin suchen Expertengruppen aus Vertretern beider Seiten insbesondere für die baden-württemberg-spezifischen Themen der Tarifrunde nach Lösungsansätzen.

Die Warnstreiks werden jedoch unvermindert fortgesetzt. Für den morgigen Freitag kündigt der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter an, dass die Beschäftigten bei Witzenmann in Remchingen aufgerufen seien ihre Arbeitsplätze in jeder Schicht eine Stunde früher zu verlassen. Am kommenden Montag werden die Räder dann bei Witzenmann im neuen Werk in Pforzheim-Buchbusch stillstehen.

PM/igm

18.03.2021

· Grüne fordern:
· Staat fördert klimaschädliches Verhalten..
· Kritik am OB wegen offenbar mangelnder Schulsozialarbeit..
· Zum Tag gegen Lärm am 24. April 2024
· Wasser-Radtour mit WiP am Sonntag 28.04.2024 um 14 Uhr


Diskussion


mitdiskutieren
Name
Email*
Beitrag**
Spamcode
eingeben
5653
* die Emailadresse wird nicht veröffentlicht.
Datenschutz / Impressum