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Leserbriefe

10.02.2011 / 66. Jahrestag des Luftangriffs vom 23. Februar 1945 ? Zentrale Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof

Pressemitteilung

Umfangreiches Begleitprogramm bemüht sich um Vermittlung an junge Generation


(stp/muk). 66 Jahre ist der verheerende Luftangriff vom 23. Februar 1945 her. In Kooperation mit Vertretern aus den Bereichen Kirche, Kultur und Gesellschaft hat das Kulturamt der Stadt Pforzheim ein Programm zusammengestellt, das vor allem jüngere Generationen in das Gedenken mit einbezieht. „Wir müssen neue Wege der Erinnerung beschreiten“, meint Kulturreferentin Isabel Greschat. „Das geht nur, wenn an die Erfahrung Jugendlicher angeknüpft werden kann.“ Diese Überlegungen hat ein Arbeitsgruppe mit Vertretern von Kulturinstitutionen, Kirchen und anderen Organisationen konkretisiert; als Ergebnisse wurden ein Facebook-Medienprojekt und eine Mosaikaktion auf dem Pforzheimer Marktplatz initiiert (s. unten). Das Thema Zivilcourage wird in diesem Jahr in weiteren Veranstaltungen besonderes Gewicht bekommen. Aber auch Traditionen sollen weiter gepflegt werden. So findet die zentrale Gedenkveranstaltung am Mittwoch, 23. Februar, um 16 Uhr auf dem Hauptfriedhof Pforzheim statt. Zur inneren Einkehr lädt die ökumenische Orgelmeditation um 19 Uhr in der Schlosskirche ein. Während dieser werden zwischen 19.40 Uhr und 20 Uhr, dem Zeitraum der Bombardierung, die Glocken geläutet. Daneben gibt es ein Begleitprogramm mit Lesungen (z.B. Lesung aus "Damals war es Friedrich" von Andreas Richter/Vorleser Roland Ganninger in der Stadtkirche/Nagelkreuzzentrum, 23. Februar, 20.30 Uhr), Führungen (z.B.  mit Kunsthistorikerin Christina Klittich am Modell des zerstörten Pforzheims im Stadtmuseum, 20. Februar, 15 Uhr), Filmen (z.B. Reifezeugnis für den Krieg, Code Yellowfin, Trümmer Leben im Kommunalen Kino), Dokumentationen ( z.B. SWR-Dokumentation „Ausgerastet“, Schulvorstellung im Kommunalen Kino, in Anwesenheit des SWR-Redakteurs Walter Brähler mit anschließender Diskussion) oder Musikaufführungen (z.B. „Through Roses“ im Podium, 23. Februar, 18 Uhr). Ein besonderes Highlight bietet das Kulturhaus Osterfeld. Schauspielerin Iris Berben setzt am Sonntag, 27. Februar, um 19 Uhr in einer "Lesung mit Musik" des Südwestdeutschen Kammerorchesters ihr Engagement fort. Texte von Bertolt Brecht, Stefan Zweig, Kurt Tucholsky und anderen verfolgten Dichtern und Musik u.a. von Karl Amadeus Hartmann (concerto funebre), Viktor Ullmann und Max Bruch (Kol Nidrei) stehen auf dem Programm.

 

 

***

 

Mosaikaktion

Für den 23. Februar 2011 hat das Kulturamt der Stadt Pforzheim eine Mosaikaktion auf dem Pforzheimer Marktplatz initiiert. Im Vorfeld konnten sich Schulklassen, aber auch Pforzheimer Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Sie hatten die Möglichkeit, sich eine oder mehrere ein Quadratmeter große Puzzleteile zu bestellen und künstlerisch zu den Themen Krieg, Gewalt, Toleranz und Zivilcourage zu bearbeiten. Auf dem Marktplatz soll so ein Puzzle aus 150 Einzelteilen entstehen. Ab 10 Uhr beginnt am 23. Februar der Zusammenbau der Einzelteile. Die Bauteile bestehen aus Kunststoff und konnten mit Lackfarben, Edding und Acrylfarben bearbeitet werden. Die Aktion soll das Miteinander, das aufeinander zugehen von Menschen symbolisieren und gleichzeitig ein Ensemble von Gedanken und Emotionen zu den Themen Krieg, Gewalt, Zivilcourage und Toleranz darstellen. Die zentrale Fragestellung war dabei: „Was für eine Bedeutung hat der 23. Februar 1945 für uns heute?“

 

Medienprojekt

In einem Kooperationsprojekt mit der Pforzheimer Zeitung wurde eigens eine Facebook-Seite eingerichtet: "Pforzheim schaut sich um! 23. Februar 1945 - 23. Februar 2011". Dort können Jugendliche über die Themen Krieg und Gewalt diskutieren oder eigene Beiträge veröffentlichen: Texte, Kurzfilme und Fotos sind möglich. Eine Redaktionsgruppe liest die Beiträge regelmäßig und verhindert, dass politisch Extreme diese Plattform für ihre Zwecke instrumentalisieren.

 

Zur Geschichte

Am Abend des 23. Februars 1945 griffen alliierte Bomber Pforzheim an. Die Goldstadt stand durch ihre Feinmechanik herstellenden Betriebe, die eine Zünderproduktion möglich machten, und die militärisch wichtigen Bahnanlagen auf der Zielliste der Alliierten. Im 22-minütigen Bombenhagel und dem anschließenden Feuersturm starben bis zu 17.600 Menschen. Zwei Drittel des Stadtgebietes wurden zerstört. Die Bombardierung veränderte nicht nur das architektonische Gesicht der Stadt – sie prägt bis heute das Leben derer, die das Inferno überlebten: Das Erinnern an den 23. Februar 1945 und seine Ursachen bildet einen zentralen Bestandteil in der Identität der Pforzheimer.

Philip Mukherjee

10.02.2011

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