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Leserbriefe

Dramatischer Stellenabbau in Redaktionen gefährdet Pressevielfalt und unsere Demokratie

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Berlin, 29. April 2024
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Im Vorfeld des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai macht die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland darauf aufmerksam, dass die Rolle vieler Medien für die Aufklärung von Korruption und Machtmissbrauch aufgrund wirtschaftlicher Not in Gefahr ist.

Dazu erklärt Ulrike Fröhling, Leiterin der Arbeitsgruppe Medien von Transparency Deutschland: „Die Verlage - insbesondere die regionalen Zeitungen - geraten durch Auflagen- und Anzeigenverluste in eine immer stärkere wirtschaftliche Bedrängnis. Viele regionale Zeitungen sind in den letzten Jahren vom Markt verschwunden, Redaktionen wurden verkleinert, Journalisten entlassen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordern wir eine finanzielle Förderung insbesondere des Lokaljournalismus. Außerdem muss die Bundesregierung gemeinnützigen Journalismus endlich rechtssicher gesetzlich verankern, so wie im Koalitionsvertrag vorgesehen.

Denn diese Entwicklung ist eine große Gefahr für unsere Demokratie. Nicht umsonst ist die Pressefreiheit in Artikel 5 unseres Grundgesetzes geschützt. Die Medien, insbesondere auch die regionalen, sind die Watchdogs unserer Demokratie. Sie schauen der Politik „auf die Finger", decken Missstände auf und verhindern vielfach allein durch ihr Dasein Machtmissbrauch."


Hintergrund
Jüngst hat die Hamburger Morgenpost ihr Erscheinen auf einen Tag in der Woche reduziert. Die Süddeutsche Zeitung als eines der Flaggschiffe der meinungsbildenden Tageszeitungen und der Kölner Stadtanzeiger als regionaler Platzhirsch haben einen Stellenabbau im journalistischen Bereich angekündigt.

Die Arbeitsgruppe Medien von Transparency Deutschland sieht diese Entwicklung mit Sorge. Denn Untersuchungen zum Beispiel in den USA haben gezeigt, dass durch den Verlust regionaler Medien Korruption und Machtmissbrauch in den betroffenen Gebieten angestiegen sind.

Transparency Deutschland führt gemeinsam mit dem Netzwerk Recherche und der Hamburg Media School die Studie „Wüstenradar" zur Verbreitung des Lokaljournalismus in Deutschland und dessen Effekt auf die Funktionsfähigkeit der Demokratie durch. Die Studie unter der Leitung von Dr. Christian-Mathias Wellbrock (Hamburg Media School) wird von der Rudolf Augstein Stiftung finanziert. Die Präsentation der Ergebnisse des Forschungsprojekts ist im Laufe dieses Jahres geplant. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden Handlungsempfehlungen entwickelt.
PM

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