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Leserbriefe

Menschen mit Migrationshintergrund: Gesundheitsamt,Stadt- und Gemeindeverwaltungen im Austausch

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Zahlreiche Initiativen für noch bessere Information


Menschen mit Migrationshintergrund noch besser mit Informationen über Corona und die Impfung zu versorgen: Das hat sich eine Arbeitsgruppe zum Ziel gesetzt,die das Gesundheitsamt im April initiiert hat. „Es ist unsereA ufgabe, alle Bevölkerungsgruppen und ihre Gesundheit imBlick zu haben", sagt Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Amts.Deshalb hatte sie Integrationsbeauftragte, Ärzte, Apotheker undinsbesondere Menschen mit eigenem Migrationshintergrund zuden virtuellen Besprechungen eingeladen. „Wir mussten ja nicht bei Null anfangen", sagt Joggerst. Beispielsweise habe man an der telefonischen Corona-Hotlinedes Amts zeitweise eine junge Frau eingesetzt, die Fragen auf Arabisch, Farsi und in verschiedenen anderen Sprachenbeantworten konnte. „Leider war die Resonanz eher verhalten",sagt Joggerst. Die gängigen Informationen zum Virus selbst, zuden Hygieneregeln und zur aktuell geltenden Corona-Verordnung stehen schon seit fast einem Jahr in vielenverschiedenen Sprachen auf der Homepage des Enzkreiseszur Verfügung - zum Teil sogar im Videoformat.
Einiges veröffentlicht das Landes-Sozialministerium selbst, darunter seit Herbst auf Initiative des Landratsamts auch eine Version in rumänischer Sprache. Anderes wurde in der Regionübersetzt, vor allem von Muttersprachlern, die vom Verein Miteinanderleben im Rahmen des Integrationsmanagementsbetreut werden.
„Auf unserer Homepage haben wir für die mehrsprachigen Informationen eine eigene Unterseite aufgebaut", sagt die Gesundheitsamts-Chefin. Natürlich sei von Anfang an klargewesen, dass nur wenige Menschen die Infos dort suchen würden. Deshalb habe man zur weiteren Verbreitung auch von Flyern und anderem Material schon in der zweiten Welle im Herbst gezielt Kontakt aufgenommen mit Verbänden, Vereinen und den Trägern, die in den Städten und Gemeinden Migranten betreuen. Dazu hätten türkische Kulturvereine ebenso gehör twie die deutsch-rumänische Gesellschaft oder verschiedeneGlaubensgemeinschaften.
„Nach meiner Beobachtung sind die Menschen gut informiert,weil sie eigene Netzwerke nutzen", hat Hasan Özer beobachtet,der in seiner Apotheke in Mühlacker auch Schnelltestsdurchführt. Vorbehalte gegenüber der Impfung gebe es indieser Gruppe ebenso wie bei seiner deutschen Kundschaft. Anders stellt es sich in den Asylbewerber-Unterkünften dar: Dort scheint der Informationsbedarf sehr groß, was die Impfungen betrifft. Deshalb hat eine Ärztin des Gesundheitsamts in den vergangenen Wochen alle Unterkünfte aufgesucht und „praktisch mit jedem Bewohner und jeder Bewohnerin ein Einzelgespräch geführt", wie Brigitte Joggerstberichtet. Mit Erfolg: 50 Menschen wurden kürzlich bei einer Aktion des mobilen Impfteams mit Vakzinen versorgt. Wie in Pforzheim, wo die mobilen Impfteams in einigen Stadtteilen Impfungen vor Ort anbieten, gibt es ähnliche Initiativen auch ineinigen Kreisgemeinden.
"Alles gut also?" Nicht ganz, wie Joggerst aus der Arbeitsgruppeberichtet: „Wir versuchen, noch besser in Kontakt zu kommenmit den zahlreichen Communities", sagt sie. Sehr erfolgreich verlief beispielsweise eine digitale Info-Veranstaltung für migrantische Frauen, die von der städtischen Integrationsbeauftragten Anita Gondek angeboten wurde. Die Integrationsbeauftragte der Stadt Mühlacker, Leila Walliser, hat dazu aufgerufen, kurze Videoclips selbst zu erstellen, die in der Muttersprache aufgezeichnet und dann in die entsprechenden Netzwerke gespielt werden sollen.Dazu passt die gerade anlaufende weitere Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Sie nimmt gezielt Menschen mit Migrationshintergrund in den Fokus und wirbt mehrsprachig für die Impfung. „Auf jeden Fall impfenlassen!" lautet dazu die klare Botschaft der Gesundheitsamts-Leiterin. „Die Impfung schützt nach allem, was wir wissen, zuverlässig vor einem schweren Krankheitsverlauf - auch bei den grassierenden Virus-Mutationen." Das bedeute aber auch bei den hoffentlich anstehenden Lockerungen nicht, die Hygieneregeln außer Acht zu lassen:
Maske tragen, Lüften,regelmäßig die Hände waschen - „und Abstand halten, auch wenn es schwerfällt."
PM/LRA Enzkreis

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