Rubrikübersicht | Impressum | 19. April 2024


Leserbriefe

IG Metall Pforzheim: Corona Teststrategie in den Edelmetall- und Metallbetrieben im Enzkreis weitgehend unzureichend.

Bild: Corona-Testzentrum.. (Bild: IGM Pforzheim)

Corona-Testzentrum.. (Bild: IGM Pforzheim)

Laut einer Umfrage der IG Metall Pforzheim wird in rund der Hälfte der Betriebe derzeit überhaupt nicht getestet, teilweise aber nur sporadisch oder im Verdachtsfall.

Das Corona-Virus bestimmt weiterhin unseren Alltag und die Nachrichten über täglich steigende Infektionszahlen verlangen konsequentes Handeln zur Bekämpfung der Pandemie. Aus Sicht der IG Metall muss der Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrieben höchste Priorität bekommen.

Noch in längst nicht allen Betrieben sind Abstands- und Hygieneregeln konsequent umgesetzt. Die Mehrheit der Betriebe hat jedoch in Sachen Gesundheitsschutz und Vermeidung von Ansteckungen mit dem gefährlichen Corona Virus schon einiges getan.

Anders sieht es nach Angaben der IG Metall Pforzheim in Bezug auf Schnelltests in den Betrieben aus. Bei einer Blitzumfrage bei Betriebsräten aus 35 Betrieben der Metall- und Edelmetallindustrie ergab sich, dass es lediglich in 18 Betrieben eine Betriebliche Corona Teststrategie gibt. Ausgebildetes Personal zur Durchführung der Tests gibt es lediglich in 10 Betrieben.

In Betrieben in denen getestet wird, gibt es in der Regel nur einen Test pro Woche, in vielen Fällen wird nicht planmäßig getestet, sondern nur im Verdachtsfall oder wenn die Beschäftigten selbst die Initiative ergreifen. Deshalb ist auch der prozentuale Anteil der getesteten Personen die in Präsenz arbeiten nach Einschätzung der IG Metall Pforzheim deutlich zu gering, um das Infektionsgeschehen deutlich zu verringern.

Auf dem richtigen Weg sieht die IG Metall die Firmen proHeg in Birkenfeld, WISI in Niefern, Stratek in Königsbach, Witzenmann Speck in Kieselbronn, Mahle in Mühlacker und die Firmen Witzenmann, Zapp und die Schwabengarage in Pforzheim.

Dort wird bereits die Mehrheit der Beschäftigten mindestens einmal teilweise bereits zweimal in der Woche getestet.

Daher müssen in den Betrieben jetzt mehr und planmäßiger Schnell- und Selbsttests angeboten werden, um die Betriebe stärker in die Impfstrategie mit einzubeziehen. Die IG Metall setzt sich dafür ein, dass die Unternehmen ihren Beschäftigten pro Woche das Angebot von zwei kostenlosen Corona-Test machen sollen.

Testen im Betrieb ist der richtige Weg. Die IG Metall Pforzheim erwartet, dass die Unternehmen im Enzkreis ihrer Verantwortung gerecht werden. Die Unternehmen sind gut beraten, jetzt für alle im Betrieb anwesenden Beschäftigten während der Arbeitszeit kostenlose Tests zu ermöglichen. Corona-Schnelltests sind ein zentrales Instrument, um Ausbrüche am Arbeitsplatz frühzeitig zu erkennen oder ganz zu unterbinden. Jetzt ist nicht die Zeit zum Kleckern, wir müssen klotzen um aus dieser brenzligen Situation endlich herauszukommen", so die erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou.

„Die enttäuschend geringe Umsetzungsquote der freiwilligen Tests zeigt, dass eine verbindliche gesetzliche Regulierung bzw. Verordnung notwendig ist, die eine konsequente und rasche Umsetzung in den Betrieben vorgibt." Sie gibt den Betriebsräten dann auch ein Instrument in die Hand, um vor Ort entsprechenden Vereinbarungen und Pläne zu verabschieden. Für die Beschäftigten muss auch klar ersichtlich sein wer sich wann und wo testen lassen kann.

Daher begrüßt die IG Metall die Initiative des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil ausdrücklich, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.

Gegenwärtig haben die Menschen die meisten sozialen Kontakte bei der Arbeit. Es kann nicht sein, dass sich die Arbeitgeber wieder mit dem Totschlagargument von zu viel Bürokratie herausreden wollen. Jetzt gilt es, dass das Arbeitsumfeld der Beschäftigten so sicher wie möglich gestaltet wird", so Papaioannou weiter.

In einigen Betrieben sieht die IG Metall Bevollmächtigte auch in Sachen Homeoffice noch Luft nach oben.

Für die IG Metall ist zudem die Impfung ein weiteres zentrales Element der Pandemie-Bekämpfung.

Nach Auffassung der IG Metall Pforzheim sollten die Arbeitgeber in die Pflicht genommen werden, die notwendige Infrastruktur in den Betrieben zur Verfügung zu stellen und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Gesundheitsämter und insbesondere die mobilen Impfteams umfassend zu unterstützen.

Dabei sollten die Betriebsärztinnen und -ärzte umfangreich einbezogen werden.

Erste Überlegungen hierzu gibt es bei Mahle in Mühlacker. Bereits umgesetzt ist die Planung zur Impfung der Beschäftigten bei der IG Metall Pforzheim selbst. Hier wird der Betriebsärztliche Dienst Prothto die Impfungen durchführen sobald die Beschäftigten entsprechen der Impfpriorisierung an der Reihe sind und entsprechend Impfstoff zur Verfügung steht.

PM/igm

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